Franz Hecker (* 15. November 1870 in Bersenbrück; † 21. November 1944 in Osnabrück) war ein deutscher Maler und Graphiker.
Franz Hecker wurde als Sohn des hannoverschen Amtsvogts Franz Hecker und der Maria Mues aus Hastrup geboren. Nach dem Tode des Vaters zog die Familie nach Osnabrück. Dort besuchte er das Gymnasium Carolinum, verließ die Schule aber vor dem Abitur. Anschließend begann er auf Wunsch seiner Mutter eine Banklehre, die er aber nach zwei Jahren abbrach. Seine weitere Ausbildung erhielt er von 1890 bis 1893 an der Kunstakademie Düsseldorf, an der er unter anderem Fritz Overbeck, Otto Modersohn und Heinrich Vogeler kennenlernte und seither oft die Künstlerkolonie Worpswede besuchte. Außerdem war er 1893 für einen Studienaufenthalt in München (Privatatelier Nauen) und 1895 an der Académie Julian in Paris unter Bouguereau.
Diverse Studienreisen führten ihn nach Holland und Italien (Rom, Florenz, Capri). Im Jahr 1900 kehrte er nach Osnabrück zurück. Von 1902 bis 1912 lebte er auf Gut Sandfort; 1912 bezog er eine eigene Villa am Schölerberg.
Viele seiner Werke waren landschaftlichen Motiven und Persönlichkeiten aus Bersenbrück gewidmet und sind vom Impressionismus inspiriert. Insgesamt schuf Franz Hecker mehr als tausend Werke in unterschiedlichen Techniken. Auch die Wandgemälde in den Sitzungssälen des Bersenbrücker Rathauses von 1913 stammen von ihm.
Hecker war Hobby-Musiker, der mit Freunden ein Streichquartett bildete. Dem Hecker-Quartett gehörten Bernard Wieman, Rudolf Gosling und der spätere Geheimrat Schneider an.
Am 9. Januar 1944 wurde Hecker die Justus-Möser-Medaille der Stadt Osnabrück verliehen. Franz Hecker kam im Zweiten Weltkrieg bei einem Bombenangriff auf Osnabrück ums Leben, als eine Bombe in den Eingang des in seinem Wohnhaus Schölerberg unweit des Zoos befindlichen Bunkers rollte und explodierte. An dieses Ereignis erinnert eine Gedenktafel am Ort des Unglücks. Am 13. Dezember 1944 hielt der Schriftsteller Ludwig Bäte bei der öffentlichen Gedächtnisfeier im Haus von Agnes Schoeller eine Rede auf den Verstorbenen. Sein Grab befindet sich auf dem Johannisfriedhof in der Osnabrücker Neustadt.
Die 1909 gegründete Franz-Hecker-Schule sowie die Heckerstraße in Osnabrück wurden nach ihm benannt. Die Kreissparkasse Bersenbrück lobt seit 2004 in zweijährlichem Rhythmus ein „Franz-Hecker-Stipendium“ aus, das junge Künstler fördern soll.
Die denkmalgeschützte Villa Hecker ist seit 2013 Sitz der Bohnenkamp-Stiftung, die das Andenken des Künstlers fördert. Seit 2016 fördert die Egerland-Stiftung das Projekt „Heimat und Fremde – auf den Spuren von Franz Hecker“, das sich besonders an junge Teilnehmer mit Migrationshintergrund wendet.